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Lesenswertes

DSL und die leidigen „weißen Flecken"

Die Verfügbarkeit einer leistungsfähigen Breitband-Infrastruktur ist ein zentrales, stark zunehmendes Kriterium für die Attraktivität von Standorten. Regionen, in denen schnelle Internetanschlüsse nicht verfügbar sind, sehen sich mit Nachteilen und realen Einbußen konfrontiert, denn sehr vieles läuft heute online ab. Derzeit ist in Brandenburg die Verfügbarkeit von schnellen Internetanschlüssen noch nicht flächendeckend gegeben, wobei der Bedarf an Übertragungsgeschwindigkeit stetig steigt.

Dass Deutschland ein "Entwicklungsland" in Sachen Breitbandausbau ist, ist leider traurige Realität.Vielleicht liegt es ja daran, dass gerade diejenigen Politiker es zu ihrer Chefsache machen, für die Internet Neuland ist.

Die Bundesregierung strebt (strebte) mit der Breitbandstrategie folgende Versorgungsziele an:
  • flächendeckend leistungsfähiges Internet (mindestens 1 Mbit/s) bis Ende 2010
  • für 75 % der Haushalte Internetverbindung mit mindestens 50 Mbit/s bis 2014

flächendeckendes Breitband mit mindesten 50 Mbit/s für alle bis 2018. (Inzwischen spricht man schon mal von 2020.)

 

Die Bundesregierung unterstützt den Breitbandausbau mit 2,7 Milliarden Euro.

Bis 2018 soll es in ganz Deutschland schnelles Internet mit mindestens 50 Megabit pro Sekunde geben. Von den 2,7 Milliarden Euro stammen rund 1,3 Milliarden aus der Versteigerung von Funkfrequenzen für mobiles Breitband durch die Bundesnetzagentur. Hinzu kommen weitere 1,4 Milliarden Euro aus Haushaltsmitteln. Das Geld soll gezielt in Regionen fließen, in denen sich der Netzausbau privatwirtschaftlich nicht rechnet. Dies ist zumindest einmal der richtige Ansatz, sonst drohen diese Regione ein für allemal abgehängt zu werden.

Der ständig steigende Bedarf an Bandbreite lässt sich nur über den Glasfaserausbau realisieren, andere Technologien sind irgendwann zum Scheitern verurteilt. Das fehlende Glasfasernetzt ist in etwa mit der zentralen Wasserversorgung vergleichbar. Wenn der Haushalt sein Wasser noch vom Brunnen holen muss, nützt es wenig, größere Wassereimer zu verteilen- anders bei ein über Rohrleitung mit dem Wasserwerk verbundenen Haushalt. Hier dreht man den Wasserhahn weiter auf, wenn mehr Wasser gebraucht wird. Notfalls erhöht das Wasserwerk den Druck. Schnelles Internet ist Daseinsvorsorge, hier ist der Staat in der Pflicht, jedem dies zu ermöglichen.

Wie sieht die Realität aus?

Hier beziehe ich mich auf meine Region, also Brandenburg und die Uckermark.

Den großspurigen Versprechen der Herrn Platzeck und Co folgte eigentlich nichts. Zitat Platzeck 2008: Die weißen Flecken ohne Zugang zum schnellen weltweiten Netz würden binnen zwölf Monaten von der märkischen Landkarte verschwinden. Mitte 2010 ist die märkische Landkarte immer noch sehr fleckig, vor allem mit sehr weißen Flecken behaftet.

Inzwischen haben wir 2017, geändert hat sich nichts. Die dünn besiedelten Regionen sind immer noch unterversorgt, der Markt wird es auch nicht richten. Brandenburg ist im Ländervergleich Schlusslicht.

Nachdem Brandenburg die beiden ersten Runden der Fördermittelvergabe nahezu verschlafen hat, sollen nun auch die unterversorgten Gebiete mit Glasfaser versorgt werden. Planungsziel ist 2020 etwa 95 % der Haushalte mit mindestens 30 Mbit/s zu versorgen.

Auch Lychen soll so in den Genuss einer flächendeckenden Versorgung kommen. So können Ortsteile wie Rutenberg und Küstrinchen hoffen.

Dies nicht zuletzt durch eine Bürgerinitiative in den Ortsteilen, die schon erhebliche Vorarbeit leistete und eine schnellere Realisierung ermöglichte.

Jetzt bleibt wieder nur Hoffen, dass die Fördertöpfe nicht schon leer sind, ehe sich Brandburg bequemt, darauf zurückzugreifen.